Landwirtschaftsbetrieb Wacker
 Rind
Lage

Der Betrieb liegt im Eberswalder Urstromtal, das beim Abschmelzen des Eises zum Ende der Weichsel-Eiszeit entstand. >

Betriebsspiegel

Betriebsfläche:
Gesamtfläche 273 ha, 68 ha Ackerland, 205 ha Grünland

Betriebsstruktur:
Rinderhaltung

Viehbesatz:
316 Rinder (2015)

Maßnahmen für die Artenvielfalt

Auf dem Betrieb von Herrn Wacker kommen folgende Naturschutzleistungen zur Anwendung: Die einzelnen Maßnahmen umfassen Teilflächen auf dem Betrieb.

Besonderheiten in Bezug auf Arten und Naturschutz
Der größte Teil der Grünlandflächen wird erst ab dem 10.6. das erste Mal gemäht und während der Brutzeit nicht geschleppt oder gewalzt. Dies ermöglicht den bodenbrütenden Vogelarten einer erfolgreiche Brut. Typische Arten sind z.B. Feldlerche, Wiesenpieper, Kiebitz und in Waldrandnähe die Heidelerche. Der in Brandenburg vom Aussterben bedrohte Schreiadler ist regelmäßiger Nahrungsgast im Grünland und die Hasendichte ist außergewöhnlich hoch. Zur Schonung von Kitzen und Wild wird bei der Mahd einen Tag vorher ein Randsstreifen gemäht und mit dem Hund abgelaufen, worauf die Wildtiere die Fläche verlassen.
Bei der ersten Mahd der Flächen wird Heu geworben. Bei den späteren Mahdterminen bleiben die schwachwüchsigen Teile der Flächen zunächst stehen und werden erst mit 2-3 Wochen Verzug genutzt. Dies ist vor allem für viele Insekten wie Schmetterlinge und Heuschrecken ein großer Vorteil, da Rückzugs- und Nahrungsflächen erhalten bleiben.


Auf den trockenen, ungedüngten Bodenrücken sind artenreiche Trockenwiesen entstanden. Häufig findet man z.B. die Heidenelke, Gewöhnliches Leinkraut, Jasione, Wiesen-Glockenblume, Spitz-Wegerich und Gras-Sternmiere. In den feuchten Senken wachsen der Scharfe Hahnenfuß und die Kuckucks-Lichtnelke. Infolge der versetzten Mahd haben Schmetterlinge und Bienen im Sommer immer ein gutes Blütenangebot.
Teile der Gräben werden bei der Grabenpflege nicht gemäht, so dass Brutbiotope und Rückzugsräume für Vögel und Insekten erhalten bleiben.
Über den Betrieb

Der Betrieb liegt im Eberswalder Urstromtal, das beim Abschmelzen des Eises zum Ende der Weichsel-Eiszeit entstand. Charakteristisch sind sandige Böden mit sehr geringem Wasserhaltevermögen und Niedermoorflächen aus organischem Material. Typisch für die Betriebsflächen ist ein kleinräumiges Relief mit Torfböden in den Senken und flachen trockenen, sandigen Bodenrücken. Die Bodenzahlen sind durchweg sehr niedrig. Auf den Ackerflächen liegen sie im Mittel bei 20 Bodenpunkten, im Grünland bei 25 Bodenpunkten. Die Ackerflächen werden als Grasland genutzt und nur alle 5 Jahre einmal umgebrochen. So kann sich Humus aufbauen, der für nachhaltiges Wirtschaften auf den armen Böden besonders wichtig ist.
Die Rinder bleiben knapp zwei Jahre auf dem Betrieb, bis sie zur nahegelegenen Schlachtung kommen. Sie sind ganzjährig auf den Weideflächen, im Winter können sie bei Bedarf in einen Offenstall gehen und werden mit Heu und Silage zugefüttert. Die viele Bewegung auf den weitläufigen Weideflächen macht die Tiere kerngesund und das Fleisch ist von ganz besonders guter Qualität.